Friedrich OSWALD 694657 Begabtenförderung - Entwicklung einer begabungsfreundlichen Lernkultur VO, 2-std. (gilt auch f. Theorie des Unterrichts 2.1) BEGINN: ab 14.3.2005 Mo 15:30-17:00 Hs. 33 HG pruefungstermine NEU: mi 29. 6. 2005 18-19 audimax [+theorie d. schule!] mo 3. 10. 2005 15.45-16.45 hs33 (bleibt) fr 25. 11. 2005 12.15-13.15 audimax anm ab 6. 6. bleibt Mitschrift (so weit vorhanden) von Alexander Oelzant Weitere Unterlagen: Reade "Begabtenfoerderung in der Schule" Facultas Verlags- und Buchhandels AG, Edition "manual", von Friedrich Oswald, Mitarbeit/Layout Margarethe Kainig Ferner gibt es zu der VO Pruefungsfragen, die in einer der letzten Stunden ausgeteilt wurden; zum Vortragsteil vom 23. Mai 2005 von Katharina Fischer ueber ihre Diplomarbeit zum Thema "Zusammenhang musikalische/mathematische Intelligenz" waren angeblich Folien auch als Kopiervorlage in der FELP erhaeltlich [18. 4. 2005] [einstein + 18. 4. 1955: hirn leichter als durchschnitt] -> renzulli/moenck 3-schichten-modell Begabung als Entwicklung gagnE 1985: dynamisches modell der begabung giftedness (ability domains) -> talents (specific fields of t.) general specific catalysts intellectual \ creative | (personality/interests) ... socio-emotional| (catalysts) sensoti-motoric| (env, family, school, others / ident. models, ...) faheigkeit zeigt sich in leistung (differenzierung der begriffe) begabung als entwicklungsprozess talente in beliebiger form, zb. bewusstsein -> bewegung (sport, tanzen, ...) erweiterung Kurt Heller (sprachliche, logische, kuenstlerische, intrapersonale, organisator.-planerisch, sportliche, taenzerische, handw. talente) (persoenlichkeitsmerkmale: aus stressbewaeltigung, arbeitsstrategien, erfolgszuversicht) (personale umwelten: familienklima, klassenklima, qualitaet der instruktion) "potential" (lernen als bruecke) "performance" potential/ Performanz, Leistungen, Talent faehigkeiten/ "giftedness" attributionenschema: extern intern ------------------------------- dauerhaft/ |zumessung stabil |anderen (1) (2) -----------+------------------- zufaellig/ | (3) (4) einmalig | extern: erfolg beruht auf leistungen anderer ("ist mit gut erklaert worden") intern: eigene leistung (-> erfolgszuversicht, wenn dauerhaft) ... verborgene Eigenschaften rueckerkennung der begabung -> faeigkeiten nicht nur in einem gebiet foerdern (zb erkennen mathematischer begabung aus sprachvermoegen) lehrerInnen als epxertInnen/erkennerInnen von begabung (zus. psych tests) lerntestkonzept (juergen guthke ua) [cf p 48] grundannahmen und ziele von/des ... punktuellen Intelligenztests dynamic assessment ------------------ ------------------ "im testergebnis erscheinende leistung" momentan feststellbare wissensbestaende offenbart faehigkeiten als "stationen" eines kontinuum modifizierbarer lernprozess ohne hilfe des versuchsleiters einschalten einer lernphase vermittelt erreichte leistungen (unaided perf.) bessere einsichten (praetest - gelten als verlaessliche ind. f. lernphase - nachtest) -> bessere vorh. faeh. einsicht in lernfaeh. als unaided perf. intention besteht in positionierung intention d. tests besteht in der personen entspr. niveau im test erschliessung d lernpotentials und in und prognose d. lernfaeh. gestaltung d lernphasen zum optimalen (selbst)entdecken/hervorbringen (foerdern) ------------------------------------------------------------------------------- -> erkennen -> foerderdiagnostik (erkunden von lernfaeh./defiziten) begabung -> erfolg? ... nicht immer erfolgsintelligenz (buch) (sternberg) - faehigk. zu erklaerung, kommunikat., teamf., untersuchung 6 - 18: "erkannte intelligenz" erst ab 11 signifikant/prognostisch wertvoll hirn entwickelt sich je nach beanspruchung, reduziert unterforderte bereiche Aneignungsfaehigkeit - zb als test in der schule f hochbegabte braunschweig: ~ 10 tage aufnahmeverfahren (sprache, mathematik, teamwork, neue sprache: koreanisch (aneignungsf.) 3) Soziokulturell orientiertes Denkmodell (f Begabung) (Howard Gardner, Mihaly Csikszentmihalyi [flow-erlebnis d. kreativitaet]) Gesellsch./Kultur beschreibt begabung als abhaengig von anerkennung durch gesellschaft/kultur Csikszentmihalyi: Kreativitaet - wie sie sich selbst erkennen und zu hoechsten Leisungen faehig sind Individuum / \ Feld -------------- Domaene Individuum: ... Domaene (Domain): Kreativitaet -> Veraenderung/Erweiterung der D. zb Einstein -> erweitert Physik um Relativitaetstheorie psychologie | Freud > unbewusstes/psychoanalyse malerei | picasso > kubismus? Feld (field): von Gesellschaft als EpxertInnen angesehene Personen/ Sachkundige/- die urteilen, ob Veraenderung der Domaene gueltig ist oft Anerkennung erst im Nachhinein "Kreativitaet, die nur durch ein Individuum existiert und nicht von der Gesellschaft anerkannt wird, existiert nicht" cf Bach - zu Lebenszeit beruehmt, 100 Jahre vergessen - "war nicht ...", von Mendelssohn-Barthholdy wiederentdeckt - "war ..." Freud - stottern in Gegenwart mancher Personen: keine organischen Ursachen -> Unbewusstes, Verdraengung, ...; Traumdeutung; aber: erster Vortrag 1896 in Wien vor Aerzten: verlacht, fast ausgeschlossen (ie feld ist ueberrascht/sieht seinen beitrag zur domaene nicht) Mittwochgesellschaft (Aerzte, Journalisten, ... -> Psychoanal. Ges.) Joseph Ressel - Schiffsschraube: Vorfuehrung/Wettfahrt, Kessel versagt - kein Erfolg - laut Csiksentmihalyi ist Genialitaet/Begabung "nicht da" [25. 4. 2005] Kreativitaet (praes. Katharina Fischer) Gardner: . neuropsych. Betrachtung (Studien auch an Hirnverletzungen, Amputationen); Faehigk/Potential f Gewuenschtes .Gardner - Vielzahl von Faehigkeiten (nicht unabhaengig) - Vernetzungsmoeglichk (multiple Konzeption) - 8 Kriterien . Wunderkinder, idiots savants . Entwicklungsgeschichte der Intelligenz (kindheitsintelligenz vs erw. int.) entsprechend geschichtlicher Entwicklung . Loesen unterschiedlicher Aufgaben (Infragestellen der Intelligenztests - sehr linear, haupts. linguist/spr faeh.) (nicht erfasst: motor, kreativ. f.) . symbolsystem ?? Soziokult. Begabungsforschung: laut Gardner Begabung == Kreativitaet Bezugspunkte (siehe vorige VO): Individuum - Domaene - Feld, nur anerk. Kr. gueltig 3 Stufen . Person, die Idee aeussert Idee soll bleibenden Wert bedeuten . kreative Personen erleben Welt auf ungewoehnliche Art (neue Perspektiven, ...) . Menschen, die Kultur veraendert haben - Anerkennung von vielen [p 45 ref. "So genial wie Einstein"] 10-Jahres-Phase des Nachdenkens - Erkenntnis als Abschluss (Stravinsky: 8 Jahre fuer 1 Ballett ...) Beziehung Individuum <-> Arbeit; Individuum <-> Mitwelt, Kind <-> Meister/Mentor [ skizze s. p 52] "facit: kreative personen haben den mut, grenzen zu ueberschreiten" (-> wagnis, verleumdung etc) (cf Risiko Freud - Aufbringen von Sexualitaet/sexueller Entwicklung in prueder Gesellschaft) Keine Uebersetzung fuer Kreativitaet (Hilfsbegriffe - schoepferische Faehigk.) Staunen/Freude ueber Teilhaben; unerklaerbar? -> keine obejektive Beurteilung/empir. Messung moeglich (spontan, nicht planbar) nicht trainierbar aber: beobachtbar, anregbar . Selbstsicherheit, . Selbstvertrauen, . Freiheit im Bewusstsein . Freiheit von Angst . Geduld/ Toleranz . Dialogbereitschaft . Faehigkeit, eigene Gedanken erklaeren zu koennen . andere (Vorstellungen von) Menschen verstehen Erika Landau (s p 55): . Individualitaet sstatt Konformismus . Vom Bekannten zum Unbekannten . Freude am Prozess, ! an der Leistung . Fragen statt Antworten . Interdiszipl. statt kategorisches Denken . Orientierung an Zukunft statt Vergangenheit . Lernen durch Spiel . Soziales, nicht (nur) indiv. Denken Komponentenmodell der Kreativitaet nach Klaus Urban (p 55) (Gegensaetze in diskursiver Ergaenzung oder so) Kreativitaet schafft Sinn, Grundlage ist Wahrnehmung [Zitat p 56] Zusammenspiel von Kreativitaet und Intelligenz, cf Gardner - mutlipl. I. Wallach/Kogan [p 56/57] Charakteristik der kreativen Persoenlichkeit [p 62] Csikszentmihalyi: Bezug auf C. G. Jung - kreative koennen nach seiner Meinung "auf beiden Seiten der Polaritaet stehen", 10 (exempl.? Gegens.): . voll phys. Energie _und_ ruhig . weltklug _und_ naiv . Disziplin, Ausdauer, _und_ spielerisches Interesse . Imagination/Phantasie _und_ Weltsinn/Realitaetssinn . Extroversion _und_ Introversion . Demut _und_ Stolz, Selbstlosigkeit/Ehrgeiz . entfliehen aus Geschlechterrollen . konservativ _und_ revolutionaer . Leidenschaft vs Objektivitaet . Offenheit _und_ Sensibilitaet "Die Logik des Misslingens" Dietrich Doerner [p 64]: "Gluecksgefuehl bei der Loesung komplexer Probleme", Simulation Stadtverwaltung -> zeitliche Ablaeufe, exp. Entwicklungen, Kausalnetze statt -ketten (cf Erika Landau Zukunftsbezogenheit) Schuldabschiebung (Fluchttendenzen) [2. 5. 2005?] Patrys Kohlberg - Sommrercamps Sammlung von vertiefenden Argumenten -> Argumentationslevel Lawrence Kohlberg . Stufen der moralischen Entwicklung niedrig - Gott, Mensch, Welt ... Menschheit) . Dilemma-Methode (Mehr/Vertiefungswissen/Erkenntnis der Unsicherheit) z. B. Innenpolitik - Tempo 160 auf Autobahnen" "Gesamtschule" (gleiche Schule Stufen 5 - 8) (cf finanzielle Aspekte/Gerechtigkeit( "Euthanasie" (medizinisches, juristisches Wissen als Voraussetzung) "Ende der Aufarbeitung des Nationalsozialismus" (Koehler - "Es gibt dazu keinen Schlsusstrich") (-> Krone) "EU-Vollbeitritt der Tuerkei" -> rationale vs emotionale Argumente Sommerlager - Befassung mit kontroversiellen Themen, sinnvoll wenn unterschiedliche Jugendliche teilnehmen (WK1 - italienische, oest. ; WK2, oest, tschech ...) -> Befassung mit Sachverhalt Patrys Semin Vorgangsweise in $aaren: 1. Dilemma einfuehren (Klasse) 2. erste Entscheidung (Klasse) 3. erstes Argumentieren (Dilemma-Diskussion) (Gruppen) 4, Austausch ueber Erfahrungen und fehlende Info (Klasse) 5. Suche nach Info (Gruppe) 6 Austausch von Informationen (Klasse) 7. zweites Argumentieren (D-Disk.) (Gruppen) 8. Synthese der Info (Klasse) 9. Wiederholung 10. Generalisierung Niveaus: A Praekonventionell/Vormoralisches Stadium Stufe 1 - Orientierung nach Strafe und Gehorsam "gut" ist, was keine neg. Folgen hat ("Ich habe nur meine Pflicht getan", KZ, Milgram-Exp. [s. Stanley Milgram "Obedience to Authority" 1974, dt bei Rowohlt "Das Milgram-Experiment: Zur Gehorsamkeitsbereitschaft gegenueber Autoritaet", ...) Stufe 2 - Orientierung nach Zweck-/Mitteldenken, Austausch betreffs Nutzen "gut" ist, was selbst nuetzt "do, ut des"/Eine Hand wascht die andere B Konventionelles Niveau-Stadium Anpassung an Regeln/Angleichung an Mehrheit Stufe 3 - Orientierung auf interpersonelle Konformitaet "gut" Anerkennung in eigner Gesellschafts_gruppe_ Ausrichtung nach dem, "was alle denken" (Brisman? - von aussen geleitet) Stufe 4 - Orientierung nach Gesetz und Ordnung "gut" - Pflichterfuellung nach Gesetz/Vorschrift "Es muss ja wahr sein, weil es oeffentlich gesagt/m TV/Zeitung/... gebracht wurde" "Bevoelkerung sollte befragt werden" CAVEAT Sample-Groesse, ... C Postkonventionelles Niveau/Stadium Selbstbestimmung nach Begruendung und ethischen Prinzipien Stufe 5 - Orientierung nach Grundrechten - im Sinn eines Sozialvertrages Staatsverfassung, Stufe 6 - Orientierung nach universalen ethischen Grundsaetzen Fuer gesamte Menschheit gueltige Grundsaetze, Kantscher kategorischer Imperativ Menschliche Grundrechte sind zu vertreten, auchm wenn dadurch Konflikte mit gesellschaftlichen Regeln entstehen positiv - was du willst, dass man dir tue, lasse auch anderen angedeihen Personen niemals Mittel zum Zweck, sondern sind selbst Zweck verantwortlicher Selbstbegriff: "Der Mensch ist faehig und daher aufgerufen, sich selber verantwortlich zu begreifen" "hoechstes persoenliches Erlebnis als Errettung durch Feind" Versuch der Verbindung von Wissen und Werthaltung, und ob dieses fuer Hochbegabte anwendbar ist [23. Mai 2005 Katharina Fischer/Diplomarbeit] Zusammenhang musikalische/mathematische Intelligenz Motivation: bei Gardner nur gewisse korrespondenzkombinationen, math. Int. in Korrelationen weniger gut studiert (Gardner - Hirnphysiologie/mediz. Aspekte), p. 34ff) [Folien auch als Kopiervorlage in M.Th.str. erhaeltlich] Mediziner/Psychologen: Francis Joseph Gall: Aufbau des Gehirns 18./19. Jh -> Zusammenhang von Gehirnarealen mit Bewegung Begruender der Frenologie (schreibt auch Eigenschaften hirnphys. Ursachen zu) Francis Galton: Vererbungslehre (Orientierung an Charles Darwin) Identifikation ueber Fingerabdruecke mathematische Erforschung von Genfrequenzen Theodore Simon, Alfred Binet/E? Tests des geistigen Alters Charles Spearman Mitte 19./20. Jh 2-Faktoren-Theorie (d. Intelligenz): Generalfaktor (allg. Geistesfaehigk.), Spezialfaktor (sprachl. Koennen, math. Begabung ...) Korrelationsrechnungen zur quant. Analyse -> Vorlaeufer heutiger Testkriterien David Wechsler: allg. genet. Grundgeruest f. Intelligenzforschung (Suche nach anderer Staffelung, Rueckkehe zu Normalverteilung um 100) -> HAWIE (16 - 74 Jahre); ("hypot. Konstrukt"; zusammeng. Phaenomen ... Raymond Catell: 2 Intelligenzen (fluide- (allg. F zur erfassung von lebensbereichen, kristalline I. (spez. Faehigk)) Anlage- und Umweltfaktoren Extremfaelle: genet. Vorbestimmung vs Umwelteinfluesse (keines davon vollstaendig zutreffend) Gardner - musikalische Intelligenz als "fruehest erkennbares Talent", angeborenes Kerntalent; Entstehung spekulativ (Vermutungen Gardners: Umgebung, erzieherische Einfluesse) Komponist Roger Sessions beschreibt Musiker als Person, die "staendig Toene im Kopf hoert", KomponistInnen versuchen diese Vorstellung plastisch werden zu lassen zentrale Wirkung der Musik auf Menschen, KomponistInnen bedienen sich einer Sprache; Interaktion schon zwischen KomponistInnen/InterpretInnen/Publikum "Verstehen" der "Botschaft" des/der KomponistIn Widersprueche Gardners: - Musik als technische Konstrukt, KomponistIn als TechnikerIn, aber erfahrbar fuer jedEn Moeglichkeit, Menschen auf einer Ebene ausserhalb jeder verbalen Spezifikation anzusprechen (emotionale Ebene) Komponist Hans-Guenther Bastian: Langzeitstudie mit GymnasiastInnen, ob musikalischer Unterricht Intelligenzfoerdernd ist (2 Kurse 1989/91) TeilnehmerInnen an Musikwettbewerb, Ergebnisse 1989: 1. Ausdrucksvermoegen 2. allg. u. musik. Empfindsamkeit 3. schnelle Auffassungsgabe 4. musik. Gedaechtnis 5. koerperl. Voraussetzungen und Anlagen 6. akustisches Sensorium aehnl. Ergebnisse 1991 (+ Persoenlichkeit, Tonhoehenunterscheidung, ..) Emotionalitaet immer als wichtig angesehen (aber auch: Musik als geordnetes System) Aehnlichkeit schon alleine aus formaler Notation laut Gardner: musikal. Faehigk. in rechter Haemisphaere aber: Auswertung musikal. Sequenzen eher ueber linkes Ohr (Gehirnhaelfte?), Sprache eher rechts (cf. Lieder: Beanspruchung beider Haelften) Pulstanz raeumliche Intelligenz ausgepraegtere soziale Kompetenzen durch Musikunterricht woechentl. Musikunterricht um 2 Stunden aufgestockt keine Auswirkungen auf Leistungen in anderen Faechern (Vorwuerfe: Vereinnahmung durch Musik, kaum haltbar) emotionale Labilitaet: Integration von AussenseiterInnen, veraendertes Selbstkonzept, Verbesserung d. allg. Schulleistungen Sergant, Thatcher - aehnliche Berichte, aber Abhaengigkeit von Testinstrumenten - Intelligenzauswirkungen kaum haltbar musikal. Faehigkeiten im Bereich allg. Int. feststellbar, umgekehrt nicht -> keine Reduktion auf Intelligenzfoerderung ... Beispiel Mozart als Wunderkind? sehr fruehe Auspraegungen von aussergewoehnlichen Faehigkeiten musik. Begabungen: - Komposition (Hauptbegabung von Mozart) - Instrumentation - Dirigieren - Tanz mathemat. Intelligenz/Zusammenhang: Parallelen im Grundinteresse (Zahlenverhaeltnisse, Muster, Gesetzmaessigkeiten; math. Elemente in Musik (Notation, ...) ...) "handwerkliche" Grundfaehigkeiten (Harmonielehre, ...) notwendig, aber nicht hinreichend Math. Intelligenz: "Konfrontation mit Welt d. Objekte" Jean Piget: 1. Objektpermanenz - Sensibilisierung d. opt. Wahrnehmung (kopieren) 2. Herstellung asymmetrischer Relationen (Kategoreieneinheiten, reduktion auf eine Dimension, z. B. "rund", "eckig" ...) - Bestimmung der Menge noch nicht moeglich Klares Verstaendnis numerischer Strukturen 3. Formal-operationales Denken 4. Ursache-Wirkung-Einsicht (Kausalitaet) ... 5. Vergleiche ( handwerkliche/intuitive Basis Klangbilder intuitive Erarbeitung von Loesungen Korrespondenz von Mathematik und anderen Intelligenzen - Physik, Sprache, Logik, Musik (lt Gardner) qualitat. Sozialforschung Individuum im Zentrum Kritiktoleranz persoenl. Lebensumfeld soziale Wirklichkeiten; Anpassung an Umfeld d. Forschungsobjekts Planungsphase (Rahmenbedingungen, Voraussetzungen, Zugangsweisen d. Feldzugangs: Interviews ja/nein?, Forschungsziel; Konzentration auf Forschungsobjekt, nicht erhoffte Ergebnisse (Beeinflussung? keine Entscheidungsfragen), Einbeziehung in Evaluierung? -> kommunikative Validierung == Ueberpruefung der Transkriptionen ...) Orientierungsphase (Kontakt zu FO, Technische Details, Erreichbarkeit) Hauptforschungsphase (inhhaltliche/methodische Entwicklung) Evaluierung (qual/quant) Kodierung - Hauptmotive/Themenkomplexe - Musik - Mathematik - Vertiefungsfragen zwischen M und M Zusammenhaenge: - Logik - Struktur - Aesthetik - Symbolik (Notation) - Interesse - graph. Verstaendnis - Kreativitaet/Phantasie (caveat Mathematik-Unterricht) - 3-Dimensionalitaet - Vorstellungskraft - Kommunikation (M/M als Sprachen) - Ausdauer [6. 6. 2005] Didaktik der Begabungsfoerderung (DDB) was? Inhalte warum/wozu?|: zielvorstellungen/bildungsziele begruendungen fuer auswahl der inhalte und gesellsch. bedeutung wie? lernorganisation, methoden i. unterricht, lernorg >> schulorg. keine spezielle (von allg. did. abzugrenzende) DDB aber kennzeichnung d. intentionen: - impulse zur innovation - initiativen zur schulentwicklung lernorg. <-> methoden-unterricht lernorg.: . kritik der bildung des lernfortschritts an das lebensalter (-> ueberspringen, kurssystem etc.) . ermoeglichung des schulischen aufstiegs nach ind. geistiger und soz. entw. . kurssystem statt jahrgangsklassen . ueberspringen v. schulstufen methoden-unterricht: . differenzierung im unterricht . indiv. d. lernens . variation d. methoden . offene lernformen . enrichment (anreicherung, auch: mehrangebot an sprachen ...) . acceleration (indiv. lerntempo/schullaufbahn) exempl. lernen: besonderen inhalt als bsp f. allg. erkenntnis Hindernisse der entfaltung von kreativitaet i. d. schule: konformitaetsdruck, autorit. Verhalten d. LehrerInnen, spoettische Reaktionen auf ungew. Ideen, Apwehr geg. Neues, gg Veraenderungen, andere Gewohnheiten. (Lotte Schenk-Danzinger) Schulkritik != LehrerInnenkritik (koennen am System ebenfalls leiden) (L.kritik nur individuell moeglich) [p. 87ff]: Entwicklung einer begabungsfoerdernden Schule - Absonderung (Segregation) - Integration (Peter Posch (?)) direkte/indirekte Seg./Int direkte Segregation (als erklaertes Vorhaben): eig. schulen/klassen (z. B. Sir Carl Popper-Schule) Aufnahmeverfahren - Intelligenztest, Lernfaehigkeit, Kreativitaet, Erkundung sozial-emotionaler Faeh. indirekte Segregation (als freies Angebot): zus. lernangebote ausserschulischer inst: Begabunsinst., Lernwerkstaetten, Musikschulen o. Lernangebote von ausserschul. Inst. gem. m. Schulen, z. B. Sommerakademien, Pull-out-Seminare, Plus-Kurse indirekte Integration (als fr. Ang.): Alternat. u. zus. Lernangeb. an der Schule: Enrichment als Vertiefung, Forschung, Problemloesung Enrichment als Zusatzang. (Sprachen, Informatik, Musik, Rhetorik, ...) direkte Integration (erklaertes Vorhaben): Schulentwicklung fuer/durch BBF - Variation d. Meth. (Individualisierung, Differenzierung, Atelierbetrieb, Lernfelder, Offenes Lernen, Foerderdiagnostik) Mehrstufenklassen, Ueberspringen, Entwicklung v. standortspez. Profilen Atelierbetrieb: Auflassung der Stundenplan- u. Faecheraufteilung Lernfelder: Koop. Lehrender untersch. Bereiche (Freiheitsdramen, ...) Mehrstufenklasse: Klasse mit SchuelerInnen untersch. Schulstufenzuordnung (v. a. Volksstufen in Grossstaedten; schrittweise Entwicklung, != Abteilungsunterricht) stanndortspez. Profile: indiv. Entwicklung von Schulen Kreativitaet -> Vielfalt "kreativ ist Vielfalt" Diagnostik verbunden mit Foerderung Vor- und Nachteile der einzelnen Formen (eigene Klassen: hohe Lernleistung, aber Isolation d. Begabten) wichtig: Ruecksichtnahme auf Andersdenkende/Begabte Lernorgansiation als Modell f. Konkurrenz _oder_ Kooperation (-> gesellschaftl. Angelegenheit) tenbank von Modellen: http://www.begabtenzentrum.at/ [13. 6. 2005] [fortsetzung DDB] . organisatorische Aspekte . meth. Aspekte (erinnerung: segregation/integration) . organisatorische Aspekte: Allg. grundl. Massnahmen der Didaktik der BBBF: Differenzierung == Unterscheidung, Erstellen untersch. Kernangebote und Leistungsanforderungen != Homogenisierung, "Gleichhaltung" Wolfgang Klafki: !ex homogene Lerngruppen Johann Friedrich Herbart (18/19 Jh): "Die Verschiedenheit der Koepfe, das ist die Grundfrage des Unterrichts", Zwang zur Gleichheit -> Despotismus Individualisierung == Ermoeglichung von Lernsituationen fuer einEn einzelnEn SchuelerIn Enrichment == Anreicherung ("Mehr" Inhalt, Leistungsanford., Vertiefung, Wahrnehmung ind. Interessen Acceleration/Akzeleration == Ermoeglichung zum Lernen nach Individuellem Lernfortgang/-tempo - bezueglich Unterrichtseinheit, Sachgebiet oder ges. Schullaufbahn z. B. Mehrstufenklasse (SchuelerInnen untersch. Schulstufen, kein Abteilungsunterricht, keine Unterteilung nach Lebensalter -> indiv. Teilnahme am Unterricht einer hoeheren Schulstufe ohne Wechsel der Klasse [Klasse == Organisationseinheit]), Teiln. am Unterr. hoeh. SST., "Schnupperspringen" (freiw.), Ueberspringen von SSt. CAVEAT Beschleunigung (eher: natuerlicher Lernfortschritt) seit schug-novelle 1998 kann grundschule in 3 jahren absolviert werden (-> zeugnis der 4. sst) Besondere Lehr-/Lernformen f DDB (s. o.) - Atelierbetrieb - freie Wahlmoeglichkeit aus Angebot zwecks (Selbst)Erkennen von Begabungen und Interessen (z. B. an einzelnen Tagen/Stunden, vorzugsweise mit Teilnahme des LehrerInnenkollegiums) Programmerstellung aehnl. Vorlesungsverzeichnis Lernfeld - Zusammenschau aus mehr. Fachgeb. aus Anlass einer best. Themenbefassung zwecks Sichtbarmachung kreativer Zusammenhaenge (cf "Thema Aufklaerung" in Koop. Religionsunterricht (k/ev....), Phil., Musik, Geographie, Geschichte, Deutsch ..., um Gesamtgefuege gegenwaertig zu machen -> Erfahrung der Vertonung von Schiller-Gedichten durch Schubert) (CAVEAT Vorbereitung, Teamgeist usw) SchUG-Novelle 1998: neue Regelung zum Ueberspringen von Schulstufen (vorher mit Einscharaenkungen) [wichtig, woertlich!:] Laut S 26 Aps. 3 ist ein "Ueberspringen je ein Mal in der Grundschule, nach der G. bis einschl. d. 8. Sst. und nach der 8. Sst. zulaessig" [p 104] in Grundstufe 1 d. G. d. VS (1./2. Sst.) ... berechtigt sind, waehrend des Unterrichtsjahres in die naechsthoehere oder -niedr. Sst zu wechseln Einwilligung von 3 Seiten (LehrerIn, DirektorIn, Eltern, Kinder) Fall Gym. Moedling 1. -> 3. Klasse Gym., trotz Ignoranz der LehrerInnen (fast nur) Sehr Gut, Vorteil: keine "Brandmarkung" an anderen Schulen in Uebereinstimmung mit LehrerInnen Schnupperspringen: partielle/probeweise Teilnahme am Unterr. er. hoeh. Sst. (bez. Leistungsstandard, Klassengemeinschaft) Vorbehalt der sozialen Reife -> self-fulfilling prophecy? Oswald: kein Plaedoyer fuer unkontrolliertes Ueberspringen, ... Sinn des Ueberspringens: . mensch muss nicht Schuljahre absitzen . Vermeidung von Unterforderung Ueberspringen sollte an allgemein hoeheren Leistungsanspruch gebunden sein (nicht unbedingt gleichmaessig -> nicht unbedingt "lauter Sehr gut") 2000: oswald untersucheung zum ueberspringen [p 112f] ~ 200 Ueberspringungen, 1.5 promille rueckmeldungen 50 % 67 % vs, 3 % hs, 16 % ahs-u/o, 8 % bhs, 6 % fs/has kaum geschlecherdifferenz CAVEAT Nahtstellenproblematik (1./4. st innerhalb 4-er-einheiten): laut Jurist nicht erlaubt, tatsaechlich (in Untersuchung) durchaus moeglich . Methodische Aspekte der DDB: Theorie: Lerntestkonzept (s. o., Juergen Guthke u. a.) [s. 18. 4.] [p 48] Auffassung von Intelligenz als "Lernfaehigkeit" -> dynamisches Verstaendnis von Intelligenz Hohe Intelligenz (Hochbegabung) als "hohe Lernf." (Franz Weinert) "Beyond IQ" (Sternberg 1983) - Aufruf f. Begabungsforschung Lernfaehigkeit == eigenes Lernen selbst organisieren koennen? aus Fehlern und Irrtuemern lernen koennen CAVEAT: keine zahlenmaessig genauen Angaben aber, nach neuem Buch von Kurt Heller als Verfahren zur Id. v. Beg. offener Unterricht: in VS verbreitet, aber auch in hoeheren Sst. [p 96] hier: als Methode der Begabungserkennung Ernst Hani: Id. v. Beg. mittels Test ebenso Irrtumsanfaellig wie LehrerInnenurteil Unterrichtsbeispiel [p 100] Klafki: Lerngeschwindigkeitsunterschiede bis Faktor 4 in "normalen" Klassen [20. 6. 2005, +pruefungsfragen: 8 pro pruefung] [wh lerntestmodell - lernfaehigkeit, inkl. lernmanagement, erfolgszuversicht, ...] [offenes lernen im unterricht zur begabungserkennung/beobachtung qual. aspekte des lernens, cf Maria Montessori - attendere osservando ("im Beobachten erwarten koennen")] [selbstkorrektur von irrtuemern, ...] Offenes Lernen - Arbeitsplan vorbereitete Materialien/Versuchsanordnungen eigenst. Org. d. Lernvorgangs Pflicht/Wahlaufgaben Auf Grund richtig gel. Aufg. Lernfaeh./-tempo feststellbar Ueberpruefung tw Selbst-, tw LehrerInnenkontrolle (SK/LK) Sozialformen (Einzel-/Team-/Gruppenarbeit, G. mit Beobachtung) von LehrerInnenseite in fast allen Bereichen praktiziert: CAVEAT aufwendige Vorbereitung, evtl Austausch von Materialien SchuelerInnen: tw. Langeweile/O. U. als langwierig empfunden: Gewohnheit _oder_ Ungewohnheit der Selbstorganisation? -> nicht unbedingt auf Dauer anzuwenden ... -> mit guter Vorbereitung und Selbstverstaendnis einer Lernsituation, in der Begabungen erkannt werden koennen/sollen Exemplarisches Lernen Verallgemeinerung aus bes. Begebenheit sinnvoll, wenn strukturelle Denkfaehigkeit gefoerdert werden kann (z. B. "Entwicklungsland", mit strukt., mediz., ... Merkmalen, "klass. Drama") Klafki - Kategoriale Bildung Begabungsbereiche - Sprachen, Geschichte, Geographie, Religion, Philosophie Naturwiss. Beg. - Mathematik, Physik, Chemie, logisches Denken Musikal.-kuenstl. Faehigkeiten "Pyramidenmodell": Begabungsspitzen, aber auch "Pyramidenstuempfe" (breitere Begabungen, kann dennoch ebenso hoch sein) Profile hochbegabter SchuelerInnen (Betts/Neihart 1988: Profiles of the Gifted and Talented) jeweils a) Verhaltensmerkmale b) Erkennungsmoegl. c) zu ueberlegende schul. Massnahmen 1. ErfolgreichEr a) perfektionistisch, akzeptiert Schule b) Schulleistungen, Tests c) Akzeleration, Enhancement 2. HerausforderndEr a) ehrlich, direkt, kreativ, inkonsistent, will Schule/Unterricht verbessern, bringt oft Vorschl. ein b) Urteil d. Mitsch./Lehr./-kollegium, ausserschul. Pers c) Gespraech, Diskussion, Kritik, Selbsteinsch. foerdern 3. ZurueckziehendEr a) unsicher, will best. werden b) schul. Leist c) Begabung anerkennen, eingehen 4. AussteigerIn a) arbeitet unregelm. mit, kritisiert, fordert heraus b) tests, ausserschul. L. (oft GGs. schul) c) Information zum soz. Umfeld, Beratung 5. Lern/Verhaltensgest. a) begabt, auffaell., inkons. b) bringt mittelm./geringe Leist. c) Foerderprogramm 6. Selbstaend. a) selbst./innov b) Leist. schul/auss.sch c) ... Akzeleration -> nicht zur Bewertung, hoechstens um SchuelerInnen zu helfen --- [Fragenkatalog - Beantwortung in Stichworten, keine literarische Herausforderung] 25. [p 94] Detlef Rost/Petra Hanses: Identifikation von Underachievern "Wer nichts leistet, ist nicht begabt?" Diskrepanz Test-/Schulleistungen: Erg. d. Studie: Leistungsfeststellung/Benotung gemaess Schulleistung (Marburger Projekt) Erkennung der Hochbegabten v. a., wenn ihre Schulleistungen ebenfalls hoch waren Instrumentarien: IQ-Tests bei SchuelerInnen, Befragung v. LehrerInnen, wen sie fuer hochbegabt halten -> Skepsis von Rost/Hanses an Faehigkeit d. LehrerInnen, Hochbegabte zu erkennen - sollten das PsychologInnen ueberlassen Gegenargumentation: Untersuchungsbefragung extern, keine Einbeziehung d. Unterrichtssituation, keine Analyse der didaktischen Begabung der Beteiligten Ernst Hany/Lauer: Voraussagewerte von Intelligenztests fuer ander IQ-Tests nicht gegeben methodisch unfair: Intelligenzmodell unausgereift Vorwurf stets an LehrerInnen, statt nach inhaltlichen Gruenden fuer Diskrepanzen zu suchen "Alpha-/Beta-Fehler": | Wahrer Zustand Diagnose | hochbeg. | nicht hochb. ------------------------------------- hochb. | x | Beta nicht hochb.| Alpha | x -> Alpha: Falsch-negative Ergebnisse, Beta: Falsch-Positiva z. B. Gedaechtnisleistung - nur "reproduktive" Leistung ... Langeweile bei Wiederholung von Inhalten 28. mat./formale Bildung mat. Bildung - inhaltlich (Wissen) formal - logische/strukt. Faeh. 13. kreat. Persoenlichkeit Csikszenmihalyi/Bezug zu C. G. Jung -> 10 Kriterien (tw); Jung: helle/dunkle Seite, "nach der man sich insgeheim manchmal sehnt", Jekyll/Hyde [p 62], polare Persoenlichkeiten (intro-/extravertiert, phantasie/realitaet, ...) -> kreat. Pers. keinem Verhaltenstypus zuzuordnen, auf "beiden Seiten der Skala" 14. Doerner - Problemloesungsverhalten: mehrere Faktoren in Betracht zu ziehen (Bsp. Stadt Lohhausen Computersimulation d. Stadtbudgets) - sollte trainiert werden, in Schule oft vernachlaessigt (cf Zusammenleben von Menschen in Staaten/Welt) 18. DDB - keine Didaktik zur Begabtenfoerderung - sollte allen andern ebenfalls zu Gute kommen koennen, evtl exempl. Lernen sinnvoll, Doernersche Problemloesungsanforderungen gem. Frage 14 6. Faktorenmodelle - Renzulli (Kreativitaet, Task commitment), Monks + Triad. Interdependenzmodell (Schule, Umfeld, ...) Porzessmodelle: Entwicklung Faeh. -> Leistungen (evtl verborgene Faeh, aus manifesten Leistungen kann auf Faehigkeiten reuckgeschlossen werden, Faeh. koennen > manif. Leist. sein)